Der Hessische Seglertag 2023 war am Samstag (25.03.) zu Gast im Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. (WVS). Und der Schiersteiner Hafen präsentierte sich den Seglern aus ganz Hessen mit heftigem Wind, Gewitter und dann wieder Sonnenstrahlen als spannendes Wassersportrevier.
Der Hessische Seglertag ist die Jahreshauptversammlung des Hessischen Seglerverbandes e.V. (HSeV). Der repräsentiert knapp 50 Seglervereine oder ‑Abteilungen im Land. Mit der Anwesenheit war die HSeV-Präsidentin, Karin Leonhardt zufrieden: Mit 137 Stimmen im Saal (inklusive Stimmübertragungen) waren 48 Prozent aller Mitgliedsvereine vertreten.
Die Berichte der Präsidiumsmitglieder zeigten, dass der Verband solide aufgestellt ist. Zwischen den Zeilen hörte man allerdings doch die Sorge um genügend ehrenamtlich engagierten Nachwuchs und eine im Vergleich zu anderen Sportarten überschaubare finanzielle Förderung. Doch damit und mit anderem wurde der Verband gut fertig: “Wir haben zusammengehalten”, bilanzierte stolz Präsidentin Karin Leonhardt und meinte damit auch die Probleme mit Blaualgen, Niedrigwasser und die Corona-Pandemie. “Besonders die Jugend macht mir sehr viel Freude”, strahlte sie.
Umweltschutz durch positive Beispiele — etwa durch die Verleihung der “Blauen Flagge” (der WVS erhält sie dieses Jahr zum 25. Mal) und inklusives Segeln (Menschen mit Behinderung Segeln zu ermöglichen) waren beim Seglertag neben sportlichen Inhalten weitere wesentliche und ernste Themen.
Insgesamt verlief die Sitzung reibungslos. Nach gut zwei Stunden war sie schon wieder zu Ende. Sicherlich auch deshalb, weil sich nach dem Ende der Amtszeit von Karin Leonhardt ein Präsidentschaftskandidat gefunden hatte, der dieses Amt schon zweimal innehatte: Klaus-Dieter Lachmann (Präsident 2006–2011 und 2017–2020). Er wollte dem Verband die Peinlichkeit ersparen, ohne Präsident dazustehen, sagte er.
Da ist wohl wirklich Not im Ehrenamt: Zweimal sei er nicht mehr angetreten, um das Präsidentenamt Jüngeren zu überlassen, erklärte Lachmann. Und dann und auch jetzt wieder sei er mangels anderer Kandidaten doch noch einmal angetreten. Jünger ist Klaus-Dieter Lachmann (Jahrgang 47) inzwischen allerdings nicht geworden. Egal: Die Delegierten dankten ihm sein Engagement mit viel Beifall.
Claus von Kutzschenbach, WVS