Einmal um die Insel Fünen segeln, so das Motto des diesjährigen Flottillentörns des Fahrtensegler Club Königstein 1995.
Dieses Jahr startete der Flottillentörn des FSCK in Flensburg und die geplanten vierzehn Tage waren mit einer neuen Herausforderung verbunden. Einmal rund Fünen, jedoch mit Crewwechsel der Hälfte der Mitsegler:innen nach der ersten Woche.
Vier Charteryachten und eine Eigneryacht legten am 29.07.2023 in Flensburg ab. Auch in diesem Jahr konnte die Besatzung bereits am Vorabend anreisen und nach der Schiffsübernahme, dem Bunkern der Verpflegung und der Einweisung durch die Skipper, startete die FSCK-Flottille am Sonntag. Ein bunter Mix aus Teilnehmer:innen mit und ohne Segelerfahrung war auf den Schiffen in der ersten Woche verteilt. Wieder war auch eine ganze Familie mit zwei Kindern auf einer der Yachten. „Früh Seeluft schnuppern“, dass sie bald bei Papa auf dem eigenen Schiff das Steuer übernehmen können.
Die vier Skipper – ein beim dritten Flottillentörn inzwischen eingespieltes Team – und ein Yachteigner, der sich der Runde angeschlossen hatte, besprachen am Abend nach Wind- und Wettercheck die ersten Schläge.
Der Törn ging bei leicht regnerischem Wetter und einem vierer Wind zunächst nach Sonderburg, wo am Stadtkai festgemacht wurde. Bei sich besserndem Wetter ging die nächste Etappe durch den Als Sund und den Als Fjord bis nach Årøsund, wo alle dicht beisammen im Päckchen lagen. Bis Kerteminde, auf Fünen, wo nach der ersten Woche ein Crewwechsel anstand, liefen die Yachten noch Middelfart mit dem schönen Gammelhavn und Bogense an. Wie im ersten und zweiten Jahr prosteten sich die im Päckchen liegenden Crews mit einem „Anleger“ in den Häfen zu. In Bogense, dem vorletzten Hafen vor der „Halbzeit“, trafen sich die Mitsegler:innen der fünf Yachten nicht zu einem gemeinsamen Abendessen in einem Gasthaus, nein, es war „Starkwindgrillen“ angesagt. Es wehte so im Hafen, dass sich die Grillglut von ganz alleine verbreitete und jede Crew steuerte zu einem gemütlich windigen Abend einen leckeren Salat bei. Von Bogense ging es mit tollem Segelwind, durchzogen mit kleinen Flauten, nach Kerteminde. Dort war Segelhalbzeit.
Am Freitag kamen gegen 14.00 Uhr die neuen Crewmitglieder – mit einem vom FSCK gemieteten Reisebus – aus Flensburg in Kerteminde an, die Teilnehmer der ersten Woche wurden nach Flensburg zurückgefahren. Die leichte Aufregung beim Sportwart, da er Hin- und Rückfahrt zeitlich gut planen musste, legte sich nach dem erfolgreichen Transfer. Zufrieden verließen die ersten Teilnehmer:innen die Yachten, die neuen Mitsegler:innen wurden begrüßt und eine Sicherheitseinweisung erfolgte.
Auf zum Start in die zweite Woche.
Bunkern, kennenlernen, am nächsten Tag Segel setzen und weiter segelte die Flottille nach Nyborg, zunächst durch die beeindruckende 18 km lange Brücke im Großen Belt. Bei der abendlichen Skipperbesprechung wurde Svendborg als nächster Zielhafen festgelegt. Die Flottille starte bei gutem Wetter und leichten drei Windstärken. Kreuzen war angesagt und nach kurzer Zeit wurden Genua und Groß vorsorglich gerefft, denn eine Wetterfront brachte Regen und Sturmböen mit sich. Eine Dusche für Mannschaft und Schiff, was die gute Laune jedoch keinesfalls trübte. Das Wetter sollte sich auch in den nächsten Tagen in Bezug auf die Windverhältnisse nicht viel bessern und so wurde in der Skipperrunde die Insel Ærø mit den Häfen Ærøskøbing und Søby angepeilt. Die Mannschaften hatten bei den kurzen Schlägen ausreichend Zeit für die Landgänge und besonders das wunderschöne alte Städtchen Ærøskøbing bestach alle mit seinem Charme. Ein kurzer Schlag nach Søby und von da aus ging es dann bei schönem Wetter und wenig Wind Richtung Dyvigbucht. Mit Sonnenschein kam auch endlich Badelaune auf und ein kurzes Bad in der Ostsee wurde voll genossen. Abends in der Dyvigbucht erfreuten sich alle an einen wunderbaren Sonnenuntergang. An diesem Tag der zweiten Woche war „Fünen rund“ geschafft. Zwar hatte der Wettergott nicht immer tolles Wetter bereitgehalten, doch zum Segeln war es wunderbar. Von der Dyvigbucht aus ging es dann mit dem nächsten Schlag schon Richtung Heimathafen. Ein Kurzstopp in Sonderburg zum Stadtbummel, nachdem die Klappbrücke alle Yachten durchgelassen hatte, führte die Yachten nach Marina Minde. Ein gemeinsames abschließendes Abendessen mit allen Teilnehmer:innen wurde beschlossen und auf allen Schiffen wurden kleine Köstlichkeiten für einen gemütlichen Abend gezaubert. Es ist immer wieder spannend zu erleben, was so eine kleine Bordküche auch nach fast einer Woche alles noch hergibt.
Ein kurzer Schlag von Marina Minde nach Flensburg und schon hieß es Abschied nehmen. Die Schiffe wurden ausgeräumt und die Skipper übergaben mit dem Abnahmeprotokoll die Yachten. Die Eigneryacht hatte sich bereits in Marina Minde nach Maasholm verabschiedet und kam dort auch gut an ihrem Liegeplatz an.
Alles in Allem ein wunderbares Segelerlebnis mit tollen Menschen, die jeweils zu einer prima Mannschaft zusammenwuchsen, einem gelungenen Crewwechsel mit Bustransfer und vielen seglerischen Glanzpunkten in zwei Wochen in der „Dänischen Südsee – Rund Fünen“.
Und auch im nächsten Jahr werden wir wieder die Segel setzen. Nähere Informationen dazu findet man auf der Homepage https://www.fahrtensegler-club.de/aktiv.html. Dort können auch die letzten Törnberichte und die nächsten Vorhaben eingesehen werden.
Kerstin Geismar
1.Vorsitzende des FSCK 1995 Ffm. e.V.