Wem der Opti zu klein geworden ist oder wer bei flauen Winden nur noch das Heck der leichtgewichtigen Konkurrenten sieht, geht früher oder später auf die Suche nach einer passenden Bootsklasse für den Anschluss an die Opti-Zeit. Die Entscheidung ist nicht einfach und es stellen sich viele Fragen: Welche Jugendbootsklasse passt zu mir? Soll es ein Ein- oder Zweihandboot sein? Wo kann ich trainieren und Regatten segeln? In welche Klassen steigen meine Freunde und Freundinnen um? Und: Wie segelt sich überhaupt ein größeres Boot?
Um Kindern bei der Suche nach einer neuen Bootsklasse zu helfen und den Umstieg zu erleichtern, haben sich die Jugendwarte des Segelclub Inheiden e.V. (SCI), Frankfurter Yachtclub e.V. (FYC) und des Segelclub Undine e.V. (SCU) zusammengetan und mit Unterstützung des Hessischen Seglerverband e.V. (HSeV) Mitte September ein Umsteigertraining am Inheidener See organisiert.
Am Samstagmorgen begrüßte Dierk Conrad, der Vorsitzende des Segelclub Inheiden, zehn Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen hessischen Vereinen, deren Eltern sowie die Trainer Thomas Laukhardt (ILCA), Michael von Schleinitz (Europe), Jan und Oliver Klocke (420er) im Clubhaus des SCI.
Nach dem gegenseitigen Kennenlernen und einer Vorstellung der Bootsklassen ging es direkt an die bereitgestellten Boote. Nacheinander wurden jeweils 2 Boote jeder Klasse mit allen Teilnehmenden gemeinsam aufgebaut, um direkt die Ausrüstung und Trimmeinrichtungen kennenzulernen. Auch wenn der Wind am Samstag noch etwas flau war, waren bei bestem Sonnenschein erste Schläge und ein Testen der Jollen auf dem Wasser möglich. Die Kinder haben von den Trainern an Land und auf dem Wasser viele Tipps und Tricks zu den Bootsklassen und deren Trimm erhalten.
Nach dem Wassertraining gab es zur Stärkung auf der Clubterrasse des SCI ein gemeinsames Abendessen, bei dem schon fleißig gefachsimpelt wurde und ersten Äußerungen zum künftigen Lieblingsboot zu hören waren.
Am Sonntag setzte direkt nach dem Frühstück eine schöne Brise ein und bei guten 3 Bft. konnte noch intensiv gesegelt und die Boote untereinander ausgetauscht werden. Jeder der drei Trainer war mit einem Motorboot auf dem Wasser – beste Bedingungen für eine intensiv Betreuung und für unmittelbare Hilfestellung mit den noch ungewohnten Jollen.
In der Abschlussbesprechung lobten die Trainer das große Interesse und die Motivation der Kinder. In den meisten von ihnen war zu diesem Zeitpunkt bereits die Entscheidung für die Wunsch-Bootsklasse der kommenden Saison gereift.
Das Fazit aller Beteiligten war: solch ein Event muss im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden!
Infokasten:
Für die Jugendklassen ILCA, Europe und 420er werden von hessischen Segelvereinen clubübergreifende Trainingsmöglichkeiten angeboten, die von ambitionierten Regattaseglern und -seglerinnen auch aus anderen hessischen Vereinen genutzt werden können. Neueinsteiger sind dabei herzlich willkommen.
Die ILCA-Klasse in Hessen trainiert beispielsweise über den Winter am Langener Waldsee und organisiert Trainings am Gardasee oder der Ostsee. Ansprechpartner ist Felix und Thomas Laukhardt (felix.laukhardt@iesy.net, thomas.laukhardt@iesy.net) vom Segelclub Undine.
Der Frankfurter Yachtclub hat eine Flotte von aktiven 420er Seglern, die regelmäßig auf dem Main und auch in Trainingslagern auswärts trainieren – Ansprechpartner ist Oliver Klocke (jugendwart@frankfurter-yachtclub.de).
Die Basis für eine neue Europe-Flotte in Hessen ist im SCI geplant. Ab dem Frühjahr soll es regelmäßige Trainings und gemeinsame Fahrten zu Regatten geben – Ansprechpartner: Dierk Conrad (dierk@segelclub-inheiden.de)
Dierk Conrad