Tag 1 (Erik)
Das Jahr 2024 am Gardasee begann für das „Team Hessen and Friends“ mit einem Treffen am Ufer von Torbole, wo wir gemeinsam die Boote aufbauten und unsere Ausrüstung sorgfältig überprüften. Inmitten der erfrischenden Brise des Sees und dem sanften Rauschen der Wellen genossen wir die Vorfreude auf einen aufregenden Tag voller Segelspaß.
Nach einer gründlichen Einweisung durch Thomas, der uns auf die potenziellen Gefahren des Gardasees aufmerksam machte, tauschten wir uns in einer Besprechung über die geplanten Aktivitäten des Tages aus. Dabei wurden die verschiedenen Übungen eingehend besprochen und erläutert, um sicherzustellen, dass wir gut vorbereitet und informiert waren.
Die Bedingungen des heutigen Tages am Gardasee waren etwas ungewöhnlich, da normalerweise der Wind am Nachmittag dreht und aus entgegengesetzter Richtung kommt als am Vormittag. Außerdem dem war der Wind recht moderat, obwohl ich persönlich gehofft hatte, dass er etwas stärker sein würde.
Wir starteten unsere Wassereinheit mit einer Halsen Acht. Dabei werden zwei Tonnen so ausgelegt, dass sie „halbwinds“ erreichbar sind- Die Tonnen werden mit Halsen gerundet und bei ausreichender Wiederholung steigert dies die Manöversicherheit. Diese Übung diente als Warm-Up für uns Segler. Im Anschluss arbeiteten wir uns ein Stück nach Süden voran, um eine optimale Windeinströmung für weitere Übungen zu haben. Im weiteren Verlauf sind wir einige kurze Rennen gefahren, die für mich persönlich mein highlight des Tages waren. Nach drei für mich erfolgreichen Läufen – als einziger 7er ILCA fahre ich halt außer Konkurrenz – ging es wieder in den Hafen. Zu früh eigentlich, weil einem Segler der Mast gebrochen ist.
Dieses unvorhergesehene Ereignis verdeutlichte die Herausforderungen, denen man beim Segeln gegenüberstehen kann und erinnerte uns daran, dass Sicherheit stets oberste Priorität hat. Trotz dieser Zwischenfälle zog unsere Crew wichtige Lektionen für die Zukunft daraus.
Nach unserer Rückkehr an Land wurde eine Nachbesprechung für 15:30 Uhr angesetzt, was das Ende eines ereignisreichen Tages am Gardasee ankündigte.
Tag 2 (Lars)
Der Tag begann mit Regen und noch mehr Regen. Mit einer 30-minütigen Verzögerung an Land konnten wir endlich starten. Trotz des Regens haben wir mit der Wendenacht begonnen und sind dann zu einem Rennen übergegangen, um Meter nach Lee zu machen. Als wir an der Schweinebucht ankamen, fuhren wir Rennen um eine Tonne in der Mitte, die man berühren musste. Danach ging es zur Luvtonne; eine Übung zur Verbesserung der Weitsicht; die mir leichtfiel, da ich sie bereits kannte. Ich fuhr die mittlere Tonne auf Backbordbug an, damit hatte ich Vorfahrt.
Anschließend kreuzten wir in Richtung Norden zum Team Niedersachsen. Der Plan war: Rennen fahren! Aber das Wetter spielte nicht mit. Es fing an zu schütten und zeitgleich war der Wind am Nachlassen. Beide Trainer entschieden sich daher für eine Startverzögerung von einer halben Stunde. Nach dieser Wartezeit war der Wind komplett am Einschlafen und es wurde entschieden reinzufahren. Es dauerte etwas länger, aber wir pumpten uns rein.
Im Anschluss gab es noch eine Theorieeinheit mit Nachbesprechung auf dem Gelände von Vela Arco. Die Sonne ließ sich sogar auch kurz blicken. Inhalt: Bedeutung des Kreutz Diamant. Und es gab vom Osterhasen noch einen Beutel mit dem Hessen & Friends Logo und Gardasee 2024 Branding inkl. Süßem Inhalt. Vielen Dank dafür.
Tag 3 (Yolanda)
Auch der 3.Tag unseres Trainings am Gardasee begann mit strömendem Regen. Auf Grund dessen verschob sich zunächst unser geplanter Tagesstart um eine Stunde auf 11 Uhr und begann dann mit einer Theorieeinheit, in der wir erörterten, wie man die Geschwindigkeit auf sowohl Vorwind- als auch Amwindkurs bei Welle maximieren kann. Beispielsweise, wann genau der beste Zeitpunkt zum Wenden oder Halsen ist. Geplant war, dass wir das Gelernte anschließend auf dem Wasser praktisch ausprobieren sollten, also ging es für uns um 12 Uhr raus zum Segeln. Pünktlich hatte der Regen aufgehört, aber der Wind ließ noch auf sich warten. Trotzdem legten wir ab, da wir mit Team Niedersachsen um viertel nach Zwölf verabredet waren, um die nicht geschafften Rennen vom Vortag nachzuholen. Doch erneut machte uns der Wind einen Strich durch die Rechnung und so wurden wir kurzerhand im Schleppverband in die Grotte gezogen. Die Grotte – immer wieder ein Highlight des Gardasee Trainings – hatte dieses Jahr jedoch anders als erwartet einen deutlich höheren Wasserstand und auch der Wasserfall war intensiver, was dazu führte, dass es relativ schwer war, dort überhaupt rein zu gelangen. Nach einem schnellen Bild fuhren wir also zurück zu unseren zuvor gekenterten Booten und versuchten sie, ohne selbst ins Wasser zu fallen, aufzurichten. Da noch immer kein Wind vorhanden war, warteten wir noch einige Zeit, doch schlussendlich kam die Ora noch, zwar mit weniger Wind als erwartet, aber doch noch ausreichend, und wir konnten eine Übung noch einige Male machen. Diese bestand darin, nach der Luvtonnenrundung möglichst schnell abzufallen, um links an einer zweiten Tonne vorbeizukommen. Dabei erlernten wir vor allem das schnelle und enge Runden der Luvtonne. Da der Wind nicht allzu stark war, konnte man sich hin und wieder noch einzelne Patzer dabei erlauben, aber sobald der Wind zunimmt, kann dies schnell zu großen Luvtonnenrundungen kommen, bei denen man oft Weg verschenkt. Aber auch die am Morgen erlernte Wellensegeltechnik kam noch zum Einsatz, da die Wellen, trotz des abnehmenden Windes auch am Schluss des Tages noch groß waren und es dadurch umso wichtiger wurde, sie richtig auszufahren. Zum Tagesabschluss fuhren wir noch ein Hafenrennen mit einem langen Vorwindkurs. Mit der Abschlussbesprechung an Land ging ein doch noch erfolgreicher Segeltag zu Ende.
Tag 4
Vormittag (Aleks)
Das heutige Segeltraining begann wie geplant um 9:30 Uhr. Beim sonnigen Wetter und guten Wind aus Norden versammelten wir uns wie gewohnt vor dem Hafen. Nachdem alle auf dem Wasser waren, ging es für uns weiter auf den See raus. Die erste Übung bestand aus Starts, kurzem Kreuzen und einem langen Vorwindkurs. Der Schwerpunkt dabei lag überhalsig zu segeln. Wie am Vortag angekündigt, war unser Ziel die Stadt Limone del Garda. Bevor es allerdings in den Hafen von Limone ging, führten wir noch einige Vorwind-Übungen aus². Mit schwächelndem Wind nahmen wir gegen 12 Uhr endlich Kurs auf unser Ziel. Nach einem kurzen Schlepp in der bereits eingetretenen Flaute, befestigten wir unsere Boote mit unseren Schoten an einer Reihe von Bojen. Alle wurden mit dem Motorboot ans Land gebracht und für die Segler hieß es Mittagspause. Gemeinsam gingen wir in die Stadt und holten uns Pizza. Eltern, Familie und Freunde trafen zuvor mit der Fähre ein und empfingen uns am Ufer.
Nachmittag (Lukas)
Nach der neunzig-minütigen Pause in Limone fuhren wir wieder aufs Wasser, jedoch war jeglicher Wind weg. Wir trieben ca. eine halbe Stunde vor dem Wind bis so langsam südlicher Wind aufkam, der sich immer weiter aufbaute. Daraufhin nutzten wir den Wind und starteten mehrmals auf eine kurze Kreuz auf die jeweils ein langer Vorwind folgte. Während den Übungen baute sich der Wind immer stärker auf, bis schließlich leichte Schaumkronen zu sehen waren. Auf den Vorwind Kursen sollten wir priorisiert das überhalsig fahren üben. In der sich immer stärker aufbauenden Welle konnten wir auch die Wellentechnik weiter üben. Nach dem letzten Vorwind rundeten wir das Motorboot und fuhren in den Hafen. Das Anlanden am üblichen Kiesstrand war leider aufgrund von sehr viel Treibholz nicht möglich, daher mussten wir an die Sliprampe umgeleitet werden. Schließlich beendeten wir den Tag mit einem schönen Team-Essen.
Tag 5 (Liliana)
Heute, am Mittwoch dem 5. Tag des Trainings, gab es nach einer relativ kurzen Morgeneinheit mit wenig Wind eine kurze Sporteinheit. Bei dieser liefen wir von dem Stand in Torbole zuerst nach Riva, um dann auf den Monte Brione laufen. Oben angekommen genossen wir den Ausblick und machten eine kurze Verschnaufpause. Dann ging es wieder den Berg hinab und nochmals in Torbole angekommen begannen wir kurz darauf mit unserer zweiten Einheit für den Tag.
Tag 6
Vormittag (Thorben)
Für den vorletzten Tag des Gardaseetrainings 2024 hatte sich Felix etwas ganz Besonderes ausgedacht. Anstelle einer Ventoeinheit entschied wer sich dafür, einen Teambuildingausflug nach Limone zu fahren. Mit der Fähre angekommen und der ersten Hürde überwunden (wir mussten uns Teamnamen für unsere Gruppe ausdenken), ging es an fünf verschiedene Aufgaben, bei denen sich die Gruppenmitglieder besser kennenlernten und aus ihrer Komfortzone kamen, z.B. beim Fragen von Einheimischen nach der schmalsten Straße der Stadt. Aufgabe war es nämlich verschiede, mehr oder weniger sehenswerte Dinge in der Stadt zu finden, ein Foto davon zu machen und am Ende darüber abzustimmen, wer denn, um ein anderes Beispiel zu nennen, das „ulkigste Haus“ gefunden hat. Wenn man in einer Kategorie gewann, gab es als Belohnung einen 10 Burpee-Erlass-Gutschein, der teilweise auch direkt am Nachmittag wieder eingelöst wurde.
Nachmittag (Leonard)
Um 14.00 Uhr waren wir segelfertig und es ging aufs Wasser – bei schönstem Sonnenschein und ein paar Schleierwolken. Das Rausfahren auf den See war ein bisschen schwierig: Im Hafenbereich war der Wind nur schwach und wenig vorhanden. Das änderte sich aber schlagartig, als wir den ersten Start fuhren.
Als erstes machten wir die “Kanalübung”: Das heißt, dass wir zwischen einer Felsenwand und dem Motorboot hin- und herkreuzen mussten. Dies war ein besonderer Nervenkitzel; der Felswand durfte nämlich bloß nicht zu nahegekommen werden. Anschließend haben wir das Fahren auf dem Halbwindkurs geübt, was viel Spaß machte, denn die Boote wurden richtig schnell. Dann kamen wir zum letzten Rennen des Tages und nahmen wieder Kurs auf den Hafen.
Tag 7 (Felix S.)
Am 8. Tag, und damit auch dem letzten Tag des Gardasee Trainings, ging es am Vormittag noch einmal raus zu einer etwas längeren letzten Einheit. Nachdem wir uns selbstständig eingesegelt hatten, starteten wir mit dem Training. In der ersten Übung auf einem Up & Down Kurs wurde eine Mindestanzahl von Manövern vorgegeben die wir durchführen sollten. Zuerst sollten wir mindestens 5 Wenden und 3 Halsen fahren, danach wurde es noch auf 8 Wenden und 5 Halsen gesteigert. Anschließend folgte die Hasenjagd Übung, bei der ILCA 4 und ILCA 6 auf getrennten Kursen starteten. Zum Abschluss des Trainings fand ein finales Race statt, mit Outerloop und einer Zielkreuz. Leider brach der Wind kurz vor Ende des Races ab, woraufhin wir dann gegen 14 Uhr das Training beendeten und in den Hafen zurückkehrten.
Fotos: Michaela Freilaus und Kathrin Pitzner