Hessen blickt OPTImistisch in die Saison:
Mit den „Hessen-Kids“ ist hochmotivierter Nachwuchs am Start.

Um die Corona-Lücke wieder zu schließen, hat der hessische Seglerverband HSeV im Herbst 2022 die Initiative „Hessen-Kids“ gestartet. In dieser Fördergruppe werden hessische Opti-Kinder gezielt beim Einstieg in das aktive Regattasegeln unterstützt. Ziel ist es, junge Segler bis AK-10 an das leistungsorientierte Opti-Segeln heranzuführen und Opti-B Segler zielorientiert und sportfachlich beim Umstieg in A zu begleiten. Dabei soll an die Erfolge von 2019 angeknüpft werden, um wieder eine stabile Gruppe von Optimisten auf Hessens Seen zu etablieren.

Zum Aufbau der „Hessen Kids“ hat der HSeV junge Seglerinnen und Segler aus hessischen Vereinen in eine leistungsbereite Gruppe berufen, um die Saison 2023 gemeinsam offensiv anzugehen.

Die Gruppe setzt sich aus 7 Opti-Kids zusammen – drei von ihnen stehen kurz vor dem Umstieg in Opti A, die anderen vier sind bis zu 10 Jahre alt und haben bereits erste Regatta-Erfahrungen gesammelt. Trainiert werden die „Hessen Kids“ von Reinhard Linke, dem Jugendobmann des HSeV, der die Gruppe – je nach Planung und Trainingsinhalt – für einzelne Lehrgänge auch erweitern wird.

Den Winter über haben die „Hessen Kids“ quasi durchtrainiert – an insgesamt 5 Wochenenden (jeweils Samstag und Sonntag) haben Theoriesessions und Trainingseinheiten auf dem Wasser stattgefunden und es waren – was dem Trainer imponiert – bei jedem Wetter nahezu immer alle vollzählig da. Austragungsorte bisher: der Wassersport-Verein Schierstein und der Segelclub Inheiden. Sobald die Krombachtalsperre nach dem winterlichen Befahrensverbot wieder genutzt werden kann, finden auch Trainings beim Segelclub Westerwald statt.

Wenn Wind (also „zu wenig“ davon) und eisige Temperaturen das Segeln unmöglich machten, standen nicht nur Segeltheorie und Regattataktik auf dem Programm: die Kids haben auch gelernt, wie sie Schäden im Gelcoat ihres Optis reparieren können und ganz praktische Trockenübungen zur Bootsbalance gemacht. Dazu wurde ein Opti samt Schwert und Ruder kurzerhand in der Halle aufgebockt. Ein ganz neues Trainingsgefühl.

Neben dem Segeln werden auch Spaß und Teambuilding aktiv gelebt. Zahlreiche Fun-Aktivitäten – vom Besuch der Trampolinhalle bis zum Klettern – haben dazu beigetragen, dass sich die Kids besser kennenlernten und zu einem tollen Team geworden sind. Der Altersunterschied der 6- bis 14-jährigen Mädchen und Jungs steht dem überhaupt nicht im Weg. Die Kinder befruchten sich gegenseitig: die Jüngeren schauen sich viel von den Großen ab, die wiederum erste Erfahrungen damit machen, selbst Vorbild zu sein, Gelerntes weiterzugeben und wichtige Unterstützung im Team zu sein. Trotzdem bleibt keine Zeit, sich auf den eigenen „Erfahrungs-Lorbeeren“ auszuruhen, denn die junge „Konkurrenz“ aus den eigenen Reihen hat auch schon ganz schön was auf dem Kasten.

Reinhard Linke schwärmt von seinen Hessen-Kids: „Ich hab lange Zeit nicht mehr einen so super ‚Haufen‘ trainiert, der gleichzeitig noch so nette, hilfsbereite und unterstützende Eltern hat. Da macht der ‚Job‘ gleich doppelt so viel Spaß!“

In der ersten Woche der Osterferien geht der Spaß erst so richtig los, wenn die Gruppe mit großer Eltern-Entourage an den Gardasee fährt, um sich im Training mit Reinhard vor Torbole auf die Regattasaison und die Teilnahme am „41. Lake Garda Meeting“ vorzubereiten. Das wird für alle „Hessen Kids“ die erste Teilnahme an dieser weltweit größten Opti-Regatta, zu der über 1200 Teilnehmer gemeldet haben.

Und die Saison geht ambitioniert weiter: Auf dem weiteren Programm stehen – neben den hessischen Opti-Regatten und weiteren Trainings – die Teilnahme an der Bostal-Trophy, dem Silbernen Opti in Kiel und der Eichhörnchen-Regatta in Eckernförde.

Die Kosten für die Durchführung der Trainings und Regattabetreuungen (ca. 50 Tage) übernimmt der HSeV unterstütz vom Deutschen Seglerjugend (DSV). Voraussetzungen für die Teilnahme sind: ein regattafähiger Opti, Spaß am Segeln, eine Extra-Portion Motivation sowie die Bereitschaft der Kinder konstant an dem Trainings- und Regattaprogramm teilzunehmen. Ach ja – nicht zu vergessen natürlich die Eltern, die ihre Kinder dabei unterstützen.

Wer die fröhliche Gruppe samt Familien erlebt, merkt schnell, dass die „Hessen Kids“ hochmotiviert sind und die Kriterien locker erfüllen. Das Trainingsziel ist die IDJM im nächsten Jahr. Die Daumen sind gedrückt – wir wünschen unseren Optis viel Erfolg.

Tina Conrad SCI / Reinhard Linke

Auch ein Opti muss mal repariert werden.
Die Hessen-Kids: (vorne v.l.n.r.) Lotta Dietz (Gast), Raphael Pentenrieder, Gilles Leon Lindheimer, Damian Marjanovic, Sonja Zühlke, Swantje Zühlke, (hinten v.l.n.r.) Reinhard Linke, Kira Wendisch, Viola Klinkerfuß, Marie Conrad.