Eine Menge Erfahrung sammelten die Hessen Kids beim Opti-Training in Kiel Schilksee zwischen dem 18. und 24. August. In einer Woche, in der wir alle Bedingungen hatten, von zu wenig bis zu viel Wind, machten alle große Fortschritte. Insgesamt zehn Optiseglerinnen und -segler sowie zwei Trainerassistentinnen erlebten eine ereignis- und lehrreiche Woche im norddeutschen Sommer.
Doch um nicht nur aus meiner, der Trainersicht zu berichten, lasse ich auch einige der Seglerinnen und Segler selbst ihre Highlights berichten.
Los ging es am Sonntag – leider noch nicht ganz vollständig, aber immerhin mit acht von zehn Booten. An diesem ersten von sieben Trainingstagen lag der Schwerpunkt bei anfangs sehr leichten Winden auf dem lockeren Warmwerden mit dem Revier und den dort herrschenden Bedingungen. Sofie berichtet vom ersten Tag: „Am Morgen sind wir zum Aufwärmen ein paar mal Up- and Down-Kurse gefahren. Am Nachmittag sind wir Vorwind weiter rausgefahren und haben auf Pfiff gehalst. Zurück zum Hafen haben wir auf Pfiff Rollwenden geübt. Am Ende des Trainings an diesem Tag folgten Kenterübungen auf Pfiff – wir mussten so schnell wie möglich wieder aufstellen, auspützen und wieder in den Hafen zurückfahren.“
Der erste Schwerpunkt der Woche sollte auf den Starts liegen. Doch besser berichtet Raphael selbst: „Am Montag waren wir das erste Mal vollzählig auf dem Wasser. Wir haben Startübungen gemacht, darunter viele Schleifenstarts. “Von ihren Highlights am Nachmittag berichtet Sonja, eins davon sicherlich mit Augenzwinkern: „Am Montagnachmittag haben wir zwei Schweinswale gesehen. Damian ist zehnmal gekentert. Es war schöner Segelwind.“ Ein wirklich besonderes Treffen mit den Schweinswalen – gute 20 Minuten lang tauchten sie regelmäßig unmittelbar neben unseren Trainingskurs aus. Da fiel es dem einen oder anderen neben dem ständigen Ausschauhalten etwas schwer, sich auf die seglerischen Übungen zu konzentrieren 😉
Am Dienstag standen Manöver auf dem Plan – viele Manöver. Auf langen Kursen trainierten wir unzählige Wenden und Halsen, aber auch eine möglichst schnelle Technik auf den normalen Amwind- und Vorwindkursen zu entwickeln. Über ein Tageshighlight berichten Clara und Vincent: „Für das nächste lustige Ereignis sorgte der Kenterkönig Damian: Nach einer Welle war Damians Boot bis zum Rand voll Wasser. Dies war passiert, indem der Bug seines Bootes ins Wasser getaucht ist. Ich (Clara) wollte ihm helfen, doch im nächsten Moment verfing sich mein Steuer in der Schot. Während ich mich befreite, gewann sein Boot an Krängung und da kenterte er wieder.“
Ab Mittwoch sollte es deutlich stärker über die Ostsee wehen. Und so kam es. Bei starkem Wind gingen wir nicht mit allen Booten aufs Wasser, sondern tauschten vom Motorboot aus durch. Das stellte sich auch als richtige Entscheidung heraus, als uns eine Front mit sehr starkem Wind traf. Doch hört selbst, was Damian zu berichten hat: „Heute gab es einen starken Sturm um die 35-40 Knoten. Alle Optisegler unserer Gruppe hatten Probleme, sodass das Boot sogar extra durchgekentert wurde, um nicht zu stark abzutreiben. Es war sehr aufregend und anstrengend, aber Felix und alle anderen auf dem Motorboot haben es geschafft alle Optis sicher an Land zu bringen.“ Super gemeistert haben das alle Kinder!
Auch am Donnerstag war der Wind stark, diesmal blieben wir allerdings von stärkeren Sturmböen verschont. „Wir haben nur ein paar Boote aufgebaut und immer wieder durchgetauscht. Draußen hat Felix drei Tonnen ausgelegt, das hat Spaß gemacht. Es war sehr schöner Wind“, teilt Swantje mit.
Am Freitag war der Wind noch stärker vorhergesagt. Da er bereits morgens, entgegen der Vorhersage, schon sehr stark war, entschieden wir uns, den Tag an Land zu verbringen und ein Alternativprogramm aus Sport und Theorie anzubieten. „Wir sind mit den Fahrrädern und Tretrollern zum Bülker Leuchtturm gefahren, um dort Sport zu treiben. Wir haben Fangen gespielt und eine Art Memory-Spiel mit Laufen. Auf dem Rückweg haben wir noch einen Geocache gesucht und gefunden.“, berichten Gabriel und Vicente vom Vormittag. Der Nachmittag wurde dazu genutzt, die Videos von den Rollwenden von Anfang der Woche auszuwerten. Damian und Raphael verließen uns bereits am Freitagabend, um noch an der Regatta am Zwischenahner Meer teilzunehmen.
Vom letzten, immer noch windreichen, Tag berichtet Lotta, die wie drei weitere Hessen Kids, im Herbst in Opti A umsteigen wird: „Am Samstag und somit letzten Tag ging es bereits um 9 Uhr los, da wir vorhatten vor der Abfahrt noch ein bisschen zu trainieren. Wir wollten ein paar Meter fahren und uns dabei auf Manöver und Speed konzentrieren. Nach ein paar Kenterungen und einer kurzen Pause auf dem Motorboot ging es dann nach zwei Abschlusswettfahrten und einem Hafenrace zurück nach Schilksee bzw. für mich nach Strande. In Strande stellte ich meinen Opti in die Halle des Kieler Yachtclubs, um für die Küz-Regatta am folgenden Wochenende vorbereitet zu sein (meine letzte Regatta in Opti B). An der Küz-Regatta werden auch noch ein paar andere Hessen Kids teilnehmen. Ich fand die Trainingswoche sehr cool! Wir haben viele Sachen gelernt und sind als Gruppe noch mehr zusammengewachsen“.
Felix Laukhardt (Trainer)