Berichte tageweise geschrieben von Teilnehmern am Gardasee, redaktionell überarbeitet und Bilder von Timo Laukhardt.
Tag 1 – Samstag (von Lukas Fangmeyer)
Am ersten Tag (12.04.25) startete das Training um 14 Uhr mit einer Vorbesprechung und einer kurzen Einweisung in die Besonderheiten des Gardasees für alle Neuankömmlinge. Danach sind wir bei einer relativ starken Ora segeln gegangen. Die Ora ist einer der beiden thermischen Winde, die am Gardasee typischerweise bei schönem Wetter auftreten. Auf dem Wasser haben wir den Fokus auf das Strecke Segeln gelegt und sind mit mehreren Pfadfinder-Starts über den See gekreuzt. Der Fokus lag hier neben der Gewöhnung an das Revier, welches für die meisten das erste größere in diesem Jahr war, ebenfalls auf der Verbesserung der Manöver bei mehr Wind, der bei den Wintertrainings am Langener Waldsee leider ausgeblieb. Als gegen Ende des Tages die Ora nachließ, beendeten wir den Tag mit einem langen Vorwindschlag und einer kurzen Nachbesprechung.

Tag 2 – Sonntag (von Lars Kreilaus)
Der zweite Tag begann leider ohne Wind. Hoffnungsvoll sind wir trotzdem pünktlich um 10:00 Uhr ausgelaufen und haben auf den Wind gewartet, denn auch die Vorhersage der nächsten Tage sah nicht besser aus. Da der Wind wiedererwartend ausblieb, haben wir unsere Wassereinheit frühzeitig beendet. Um den Vormittag dennoch sinnvoll zu nutzen, haben wir den beim Wintertraining ausgelassenen Cooper-Test nachgeholt. Hierbei wird zwölf Minuten gelaufen, mit dem Ziel so viel Strecke wie möglich, bzw. in unserem Fall so viele Runden wie möglich entlang der Sacra, dem Fluss, der in Torbole in den Gardasee mündet, zu absolvieren.
Bei optisch vielversprechendem Wind probierten wir unser Glück am Nachmittag erneut, wurden allerdings wieder sehr schnell von der Flaute überrascht. Zurück an Land haben wir die Flaute ausgenutzt und sind auf eine kleine Wanderung gegangen. Ziel war die vier Kilometer entfernte Ruine des Castel Penede, die auf dem Berg von Nago bereits vom Wasser mehrfach gesichtet wurde.

Tag 3 – Montag (von Thorben Fillmann)
Der Montag war seglerisch eine deutliche Verbesserung zum Sonntag. Mit immerhin etwas Wind konnten wir nach einer Runde Laufen zum Frühsport, in die dritte richtige Wassereinheit des Trainings starten. Der Nachmittag hielt sogar der Wind bis ca. 15 Knoten für uns bereit, welcher dann leider im aufkommenden Regen wieder abnahm. Trotzdem konnten wir am Ende des Tages nicht nur an unseren Manövern, sondern auchunsere Leetonnenrundungen üben und damit unser Soll vom gestrigen Tage nachholen.

Tag 4 – Dienstag (von Nils Kronenwerth)
Am Dienstag brachen wir um 10:00 Uhr zum vierten Tag des Gardasee-Trainings 2025 auf. Da eine lange Einheit geplant war, wurde besonders viel Proviant eingepackt. Zu Beginn standen gemeinsame Rennen mit den Seglern aus dem Team West, dem Zusammenschluss aus dem SV-NRW und dem SVN, auf dem Programm. Trotz des anhaltenden Regens und stellenweise schwachem Wind herrschten insgesamt gute Bedingungen. Nach den Rennen teilte sich die Gruppe wieder auf und setzte das Training individuell fort – mit gelegentlichen Regenpausen, die für kurze Auflockerung sorgten. Um 15:30 Uhr wurde die Trainingseinheit schließlich beendet.
Ab 18:00 Uhr fand ein gemeinsames Grillen statt. Die hessische Seglerjugend lud alle hessischen Segelgruppen, die zu dieser Zeit am Gardasee trainierten, auf Gegrilltes und Getränke ein. In einer bunten Mischung aus Opti-, 420er- und ILCA-Seglern konnten Freundschaften geschlossen werden, die sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt an anderen Orten wieder aufgelebt werden. Ein gelungener Ausklang für einen langen, aber erfolgreichen Trainingstag.

Tag 5 – Mittwoch (von Matteo Giacomini)
Am Mittwoch ging es erneut zum Frühsport eine Runde laufen. Diesmal hatte sich Felix etwas besonderes einfallen lassen, sodass wir neben einer Runde dehnen auch eine kurze Krafteinheit mit eingebunden hatten, indem wir während des ganzen Biene Maja Introliedes in der Hocke sitzen und bei jedem „Maja“ kurz aufstehen und somit einen Squat (dt. Kniebeuge) machen mussten.
Um 10 Uhr trafen wir uns erneut segelfertig bei leichtem Wind, der aber im Laufe des Tages immer mehr zunahm. Somit konnten wir am fünften Tag endlich das berühmte Thermik System des Gardasees ausnutzen und erhielten damit zwei wunderschöne Einheiten. Abgerundet wurde dieser Tag durch eine Snackbar in der Mittagspause, die Yolanda anlässlich ihres vorherigen 18. Geburtstages stiftete, und dem gemeinsamen Teamabend mit allen mitgereisten Eltern und Geschwistern, sodass wir die Pizzeria mit über 50 Leuten füllten. Anschließend haben uns die Trainer noch auf eine Kugel Eis eingeladen, um unsere Energiereserven für den nächsten Tag zu füllen.

Tag 6 – Donnerstag (von Felix Schäder)
Am Donnerstagmorgen war der Trainingsbeginn erst für 11 Uhr angesetzt, da der vorherige Abend für den ein oder anderen doch etwas länger wurde. Als jedoch alle startklar waren, zogen leider einige Gewitter über den Gardasee, weshalb das Segeln zunächst verschoben wurde. Stattdessen wurde spontan eine kurze Theorieeinheit eingeschoben. Gegen 13 Uhr klarte das Wetter auf, und wir konnten endlich mit viel böigem Wind aufs Wasser. Die etwa zweieinhalbstündige Einheit konzentrierte sich vor allem auf das Vorwindsegeln. Hier konnte die noch am Vormittag erklärte Theorie direkt in der Praxis ausprobiert werden.
Tag 7 – Freitag (von Yolanda Gebel)
Am Freitag war es endlich soweit und unser legendärer „Limone-Tag“ stand auf dem Plan. Bereits eine Stunde früher als sonst, ging es für uns segelfertig um 9 Uhr los. Dabei konnten wir auf langen Schlägen unsere Vorwindkurs Technik verbessern. Nachdem wir mittags in Limone an Bojen anlegten und direkt an der Promenade des Touri-Ortes Limone Pizza aßen, ginge es auch schon wieder zurück. Durch die besondere Thermik des Gardasees, ist es möglich früh morgens mit Nordwind, dem „Vento“, vor dem Wind Richtung Süden und am Nachmittag dann mit dem Südwind, der „Ora“, erneut vor dem Wind zurück Richtung Norden fahren. Dadurch konnten wir auf sehr langer Strecke unsere „Turns“ auf dem Vorwindkurs verbessern. Anders als in anderen Bootsklassen wird beim ILCA weder mit Halsen vor dem Wind gekreuzt, noch „platt vorm Laken“ gefahren. Es wird immer wieder zwischen einem etwas raumeren und einem überhalsigen Kurs gewechselt, um zu jedem Zeitpunkt eine Anströmung am Segel zu erhalten. Da das Wetter mitspielte, war dies ein sehr schöner Tag in Limone! Am Abend waren einige noch wenig erfolgreich Volleyball spielen, was sich auf dem unbeleuchteten und feuchten Beachvolleyballplatz aber auch schwieriger gestaltete, als erwartet.
Tag 8 – Samstag (von Armando Moreno)
Nach der wenig erfolgreichen Volleyballeinheit am Vorabend, war das Ziel für den Frühsport klar: der Volleyballplatz! Nach intensiven zwanzig Minuten starteten wir vormittags den vorletzten Tag unseres Trainings mit einer Einheit zu Manövern und um unseren Überblick zu verbessern. Nach einschlafenden Winden ging es nachmittags für uns aufgrund von einem unterbrochenen Thermik-Prozess leider nicht anständig trainieren. Alternativ setzten wir in unserer großen Gruppe das Volleyballspiel vom Morgen fort. Über zwei Stunden konnten wir so die Bereiche wie Team-Building, Koordination und Überblick stärken.
Tag 9 – Sonntag (von Levin Koska)
Am Sonntag war unser letzter Segeltag. Da es zunächst windstill war, konnten wir ein weiteres Highlight abseits vom Wasser abhaken: der Besuch einer Grotte. Dafür wurden wir ca. hundert Meter vor die Grotte geschleppt und anschließend von Thomas und Felix von den durchgekenterten Booten eingesammelt. Später setzte die Ora ein, und wir konnten bei gutem Wind unsere Trainingswoche abschließen. Nach einer erfolgreichen Segeleinheit packten wir unsere Sachen und bedankten uns bei unseren Trainern. Gut vorbereitet auf die kommende Regattasaison sehnen wir uns auf die nächsten Großevents in Kiel über Himmelfahrt und Pfingsten.
